Die Presseveröffentlichung vom 26.11.20 zur Gemeindevertretersitzung vom 10.11.2020 und der am 28.11.2020 herausgebrachte Auszug aus der Rede des SPD-Fraktionsvorsitzenden Berthold Schum haben bei Teilen von Anwohnern in der Poststraße zu Irritationen geführt. Im Kern ging es den Anwohnern darum, dem Eindruck zu widersprechen, dass die beispielhaft genannte Ortskernlage gänzlich in einem sanierungswürdigen Zustand sei. Auf gar keinem Fall war damit die Absicht verbunden, die vollständigen Ortskerne für sanierungswürdig zu bezeichnen, vielmehr hatte der Fraktionsvorsitzende beispielhaft Straßennamen genannt, welche eine mögliche Eingrenzung des Ortskerns in Wirtheim widerspiegeln.
In seinem Wortbeitrag in der Gemeindevertretersitzung hatte Schum in der Diskussion um einen Antrag der CDU, der sich mit der Schaffung von sozialem Wohnungsbau beschäftigte, auch die alten Ortskerne in den Ortsteilen ins Gespräch gebracht. Sinngemäß stellte er einen Zusammenhang zu dem an manchen Stellen zweifelsfrei bestehenden Sanierungsstaus und höchst komplizierten Nutzungs- und Eigentumsverhältnissen in Teilen der alten Ortskerne her. Er appellierte an ein Engagement der Gemeinde, um den Erhalt und die Vitalisierung der Ortskerne zu begleiten und zu unterstützen.
In direkten Gesprächen und auch im Rahmen eines Ortstermines in Wirtheim, konnten jetzt diese Missverständnisse ausgeräumt werden. Es ist auch gelungen, das Verständnis zur Intention des SPD-Vorschlages zu verbessern. Seitens der SPD wurde in diesem Gespräch auch noch einmal betont, dass ihr die Sanierung und Belebung der alten Ortskerne seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen ist. Keinesfalls sollten diese Bereiche in Gänze zum „Sanierungsfall“ erklärt werden. Der SPD ist sehr wohl bekannt, dass viele Bestandsgebäude keine Verbesserungen erfordern. Andere Gebäude werden mit viel privaten Engagement liebevoll hergerichtet. In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die Richtlinien über die Förderung von Maßnahmen zur Dorfkernsanierung in Biebergemünd verwiesen, die auf Initiative der SPD in 2007 mit einem Förderbudget von jährlich 100T€ nachweislich die Wohnverhältnisse in alten Ortslagen verbessert haben.
Aber es gibt aber in allen OT von Biebergemünd immer noch Liegenschaften, die aufgrund ihrer Lage, ihrer geringen Grundfläche oder komplizierten Nutzungsrechten ein nur geringes Entwicklungspotenzial aufweisen, und deshalb privates Engagement seine Grenzen erreicht. Diese Liegenschaften durch die Gemeinde aufzukaufen, zu wirtschaftlich verwertbaren Flächen zusammenzulegen und für soziale Wohnbauzwecke zur Verfügung zu stellen, sollte der Kern der Botschaft im Redebeitrag von B. Schum sein. Es gibt bereits seit Dezember 2014 einen Gemeindevertreterbeschluss, mit dem der Gemeindevorstand aufgefordert wurde, ein allgemeines aber unverbindliches Kaufinteresse zum Erwerb von strategisch bedeutsamen Liegenschaften in der Gemeinde zu veröffentlichen.