
Berthold Schum
Als gewählte Vertreter der Bürger von Biebergemünd haben wir deren Interessen wahrzunehmen.

Diese Interessenvertretung haben wir nicht grundsätzlich neu zu definieren, dafür stehen wir schon einige Jahrzehnte in der Pflicht und der sind wir bisher sehr gut nachgekommen. Wir konnten für unsere Bürger wertvolle Anträge durchsetzen und gute Beiträge für die politische Diskussion in den gemeindlichen Gremien beisteuern.
Klar, wir sind als kleinste Fraktion nicht die bestimmende Größe in unserer Gemeinde aber die Substanz unserer kommunalpolitischen Beiträge liegt nicht unter der, der beiden größeren Fraktionen.
Und wir sehen uns schon seit langer Zeit als Garant eines verbindlichen Umgangstones mit dem politischen Wettbewerb. Das haben wir nicht zuletzt auch in der Bürgermeisterwahl 2015 klar wieder bewiesen, in der unser Kandidat Thomas Jackel in der Stichwahl nur knapp dem Amtsinhaber unterlegen war.
Wir haben den Kopf danach nicht gesenkt, sondern im machbaren Rahmen wertvolle Impulse zur Weiterentwicklung unserer Gemeinde gestartet oder mitgetragen. Bei aller Verbindlichkeit haben wir in Biebergemünd aber nie den Wettbewerb unter den Fraktionen vernachlässigt. Dadurch, dass es keine festen Koalitionen gibt, können gute Argumente erfolgreich ihren Weg nehmen und die gegenseitige Kontrolle zur Verhinderung von Vorteilspolitik funktioniert so am besten.
Ich glaube der Bürger sieht das und weiß das zu schätzen. Im Umkehrschluss liegt es an der Wahlentscheidung des Bürgers, dass diese nicht selbstverständliche Machtbalance überhaupt in Szene gesetzt werden kann.
Persönlich kenne ich noch Zeiten, wo absolute bzw. satte Mehrheiten die Motivation für ein kreatives Engagement der gewählten Vertreter außerhalb der Mehrheitsfraktion deutlich geschwächt haben.
In solchen Konstellationen wächst auch das Hauptrisiko einer nicht gerechten Kommunalpolitik, wenn politisches Engagement dann leicht zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil verleiten kann.
Angesichts der internationalen Krisen und auch durch die Verwerfungen in den persönlichen Freiheitsgraden durch die Corona-Pandemie erreicht die Bewahrung des gesellschaftlichen Friedens einen ganz neuen Stellenwert, erfordert auch auf kommunalpolitischer Ebene ein Höchstmaß an Rationalität und Vernunft. Nur mit diesen kulturellen Errungenschaften können wir die essentielle Tragkraft unsere Gesellschaft herstellen, die wir Solidarität nennen.
Es geht um Rücksicht, Einsicht, Verständnis und Achtung der Rechte anderer, insbesondere der Schwachen.
Die SPD-Wahlliste entbietet Personen, die bereit sind, ihr Wissen in der ehrenamtlichen Kommunalpolitik zur Verfügung zu stellen und sich intensiv in die Grundlagen weitgesteckter Entscheidungs-Sachverhalte einzuarbeiten.
Unsere Entscheidungen wurden immer mit systematischen, rationalen und eigenständigen Ableitungen in Verbindung mit unseren Orts- und Sachkenntnissen hergeleitet und öffentlich begründet. Wo wir Kenntnisse zu einem Sachverhalt erst noch erarbeiten müssen, tun wir das mit detaillierten Anfragen an die Verwaltung, übergeordnete Behörden oder Fachplaner oder wir holen einen Statusbericht ein. Unsere Entscheidungsvorschläge entstehen aus der Analyse dieser Faktengrundlage
Selbstverständlich blicken wir auch über unsere Gemeindegrenzen hinweg und prüfen, ob eine andere Kommune bereits ein „Rad“ für unsere Problemstellung erfunden hat.
Die Mär von blinden Pateisoldaten wird fälschlicherweise gern von Personen ins Feld geführt, die sich zu keiner Grundüberzeugung durchringen können, sich aber für die eigene Interessenwahrung alle Optionen offenhalten wollen.
In der aktuellen Bedrohung essentieller gesellschaftlicher und intellektueller Errungenschaften durch die Corona-Pandemie, den Klimawandel, die egoistischen und blendenden We-first-Botschaften sowie die destruktiven Hassbotschaften zahlreicher Populisten sind alle Mitglieder einer aufgeklärten Bürgerschaft aufgefordert, die Werte von Solidarität und des sozialen Zusammenhaltes nachhaltig zu stärken. Gerade unsere ländliche Struktur zeigt hierfür ihre natürlichen Stärken und die Qualität des Landlebens wird deutlich sichtbar.
Wir kennen uns, wir organisieren uns im Vereinsleben, wir feiern gemeinsam, wir helfen uns, wir überblicken unser Tun auch in kommunalpolitischen Entscheidungen und wir dürfen ob der guten Infrastruktur und einer weiterhin guten Finanzlage positiv in die Zukunft schauen.
In einer Zeit, in der trotz massiver wirtschaftlicher Einbrüche vielen Bürgern in erheblichen Umfang durch unser Sozialsystem die Existenzgrundlage gesichert werden kann, sollte nicht vergessen werden, dass die Architekten dieser Sozialsysteme oft als wirtschaftsschädigende und den individuellen Freiheiten entgegenwirkende Kraft in Misskredit gebracht wurden.
Wer will diesen Vorwurf angesichts der immensen Tragfähigkeit der aktuellen Stützungsmaßnahmen in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik noch aufrechterhalten? Die Existenz ganzer Gesellschaftsschichten, Familien aber auch vieler Unternehmen wird damit abgesichert.