
Dr. Martin Loder
Auch als dörfliche Gemeinschaft wie Biebergemünd sind wir von den aktuellen gesellschaftlichen und sozialen
Entwicklungen nicht abgeschnitten. Besonders deutlich merken wir das natürlich in der Corona-Krise mit all ihren Einschnitten und Folgen für uns alle. Aber auch davon abgesehen leben wir in unserer Gemeinde nicht auf einer „Insel der Seligen“, sondern erleben hier alle gesellschaftlichen Herausforderungen, Probleme und Verwerfungen, die die Welt dort draußen bewegen.
Gerade soziale Themen und Entwicklungen haben mich in meinem beruflichen Leben immer wieder gefordert; sie bewegen und motivieren mich noch immer. Auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlings-Krise habe ich angefangen, bei der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit Qualifizierung und Ausbildung (AQA) in Gründau als Dozent zu arbeiten. In verschiedenen Maßnahmen war ich dort quasi vor allem Deutschlehrer für Geflüchtete und lernte dort aus erster Hand die konkreten Nöte kennen, die auch in unserer ländlichen Gegend zum Alltag gehören. Später arbeitete ich als Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Kultur bei der Stadt Bruchköbel. Auch hier hatte ich sehr viel mit dem Thema Asyl und Flucht zu tun – so leitete ich etwa das örtliche Container-Dorf „Camp Friedberger Landstraße“ und war für die Unterbringung und Wohnraumbeschaffung im Stadtgebiet zuständig. Ich erwarb darüber hinaus auch in viele andere Themen Einblick, die genauso auch in der Biebergemünder Gemeindepolitik relevant sind, z. Bsp. Kinderbetreuung, Senioren- und Jugendarbeit oder Kulturförderung. Das Netzwerken in der Zusammenarbeit zwischen Parteien, Stadtverwaltung und Bürgerschaft war dabei eines meiner wichtigsten Arbeitsfelder und ich lernte hier, wie bedeutsam eine ausgleichende und vermittelnde Tätigkeit ist, um unterschiedliche Interessen und Ansichten zusammen zu bringen und tragfähige Ergebnisse zu erzielen.
Auch wenn ich mittlerweile beruflich andere Wege eingeschlagen habe, so sind das doch die Themen, die mich innerlich weiterhin am meisten dazu anspornen, die Entwicklung in unserer Gemeinde zu begleiten und in Zukunft mitgestalten zu wollen. Ich denke, wir dürfen uns in Biebergemünd nicht auf unserer außergewöhnlich positiven finanziellen Ausstattung ausruhen. Vielmehr sollten wir frühzeitig auf gesellschaftliche Entwicklungen und die Herausforderungen der Zukunft reagieren. Die soziale Infrastruktur ist auch in Biebergemünd ausbaufähig und die absehbaren Veränderungen, wie der demografische Wandel, die sich wandelnde Arbeitswelt oder die Verkehrswende, erfordern jetzt das Eingreifen und Steuern der Politik. Beispielsweise denke ich, dass der Wettbewerb um Familien genauso wie um Gewerbeansiedlungen besonders wichtig dafür ist, dass Biebergemünd auch in Zukunft seine gute Stellung halten und ausbauen kann. Die Grundlagen dafür müssen wir jetzt schaffen und erweitern.
Gerade als Sozialdemokraten mit unserem Wertesystem und unserer Erfahrung im Zusammenbringen sozialer und ökonomischer Standpunkte sind wir in Biebergemünd mit unserer Liste sehr gut aufgestellt. Ich möchte bei den genannten Themen im Gemeindeparlament mitgestalten und meine Erfahrungen einbringen – deswegen kandidiere ich für die SPD und für meine Gemeinde.